Was umfasst die Krebsvorsorge?

Als Krebsvorsorge-Untersuchung wird diejenige gynäkologische Untersuchung bezeichnet, die jede Frau alle 6 Monate bei ihrem Frauenarzt durchführen lassen sollte. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen jedoch meist nur eine Untersuchung jährlich, statt der empfohlenen zwei.

Für die einfache Vorsorgeuntersuchung der Brust und Genitalorgane übernimmt Ihre gestzliche Krankenkasse die Kosten; allerdings umfasst dies allein das Abtasten der Brust und des kleinen Beckens, um gutartige sowie bösartige Tumore ausschließen oder frühzeitig entdecken zu können. Eine Ultraschalluntersuchung allerdings – die wichtigste Maßnahme im „Kampf“ gegen den Krebs, zahlt die gesetzliche Krankenkasse allerdings nicht! (Kein Ultraschall)

Ein weiterer Bestandteil der Vorsorge, welche die GKV übernimmt, ist der einfache Abstrich (kein Thin-Prep), für den der Frauenarzt einen Zellabstrich aus dem Gebärmutterhals oder Muttermund entnimmt.

Bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr wird zusätzlich die Brust abgetastet, und ab dem 50. Lebensjahr wird der Enddarm untersucht und ein einfacher Test auf Blut im Stuhl (kein Immunologischer-Stuhltest) angeboten.

Diese Vorsorgeuntersuchung ist sehr wichtig und sinnvoll und sollte von jeder Frau wahrgenommen werden.

Leistungen in Rahmen der Krebsvorsorge

gemäß den Richtlinien der GKVen :

Ab dem 20. Lebensjahr

  • Spiegeleinstellung des Muttermundes
  • Abstrich vom Muttermund
  • Gynäkologische Tastuntersuchung
  • Blutdruckmessung

Ab dem 30. Lebensjahr

  • Abtasten der Brustdrüsen und der dazugehörigen Lymphknoten

Ab dem 50. Lebensjahr

  • Test auf Blut im Stuhl(iFob) – bis zum 55. Jahr jährlich, danach nur alle 2 Jahre
  • alle 2 Jahre Mammographie (Röntgen der Brust im Rahmen des Mammascreening) bis 70 Jahre

Ab dem 55. Lebensjahr 

  • Darmspiegelung alle 10 Jahre bis 75 Jahre
  • Alternativ alle 2 Jahre Stuhltest Briefchen bis 70 Jahre

Welche Zusatzleistungen wir außerdem empfehlen, erfahren Sie hier.

Warum die gesetzliche Krankenkasse so viele wichtige Krebsvorsorgemaßnahmen nicht zahlt?

Der Versicherungsschutz, den Ihnen Ihre gesetzliche Krankenkasse gewährt, gilt lediglich dem, was medizinisch notwendig ist.

Die moderne Medizin bietet darüber hinaus jedoch  zahlreiche empfehlenswerte und sinnvolle Zusatzleistungen an, die nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind; allerdings gewähren eben diese Untersuchungen einen weitaus besseren Schutz und Sie als Patientin können erst aufgrund dieser Untersuchungen, die dem medizinischen Können heute entsprechen, auch tatsächlich davon ausgehen, dass Sie gesund sind.

Neben den oben genannten Standarduntersuchungen bieten wir Ihnen daher eine Reihe sinnvoller Zusatzuntersuchungen an, welche die Vorsorgesicherheit deutlich erhöhen.

Die Kosten für diese individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) dürfen jedoch nicht zu Lasten Ihrer Krankenkasse erbracht werden und müssen deshalb von Ihnen auf der Basis der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) selbst übernommen werden. Die Basisversorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung führen wir natürlich weiterhin für Sie als Kassenleistung durch.

Sie können deutlich mehr für Ihre Gesundheit tun, als die Krankenkasse Ihnen zahlt! Nutzen Sie das erweiterte Spektrum der Gesundheitsvorsorge und bestimmen Sie selbst, was Ihnen wichtig erscheint.

Wir werden Sie gerne beraten, welche Maßnahmen in Ihrem Falle für Sie persönlich empfehlenswert und wichtig sind.

Die Vaginalsonographie ist eine spezielle Untersuchung zur frühzeitigen Diagnostik von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Bei der Vaginalsonographie wird die Ultraschalldiagnostik mit einem Schallkopf durchgeführt, der über die Scheide eingeführt wird.

Der Vorteil gegenüber der Bauch-Sonographie liegt in der besseren Auflösung, die genauere Diagnosen zulässt, da störende Strukturen wie Haut und Fettgewebe nicht zusätzlich durchdrungen werden müssen.

Die Vaginalsonographie im Rahmen der Krebsvorsorge dient der frühzeitigen Erkennung von Krebserkrankungen des Uterus (Gebärmutter), der Tuben (Eileiter) und der Ovarien (Eierstöcke).

Eine jährliche Vaginalsonographie im Rahmen einer gynäkologischen Krebsvorsorge wird allen Frauen dringend empfohlen. Wir bieten die vaginale Ultraschall-Untersuchung als Individuelle GEsundheitsLeistung an.

Durch die Abstrichdiagnostik werden mit hoher Sicherheit Krebsvorstufen erkannt, die anschließend durch kleine operative Eingriffe behandelt werden können.

Ein Nachteil des normalen Vorsorgeabstrichs ist, dass unerwünschte Beimengungen wie Blut oder Schleim dem Untersucher bei der Befundung mit dem Mikroskop große Schwierigkeiten bereiten können.

Unsere Praxis bietet alternativ zum diesem üblichen Vorsorgeabstrich den sogenannten “ThinPrep” Pap Test an. Mittels dieser Abstrichmethode kann die Präparatequalität deutlich verbessert werden, störende Beimengungen werden zu einem großen Teil entfernt und nahezu alle abgestrichenen Zellen gelangen zur Untersuchung.

Als sicherste Untersuchungsmethoden in den Bildgebenden Verfahren haben sich nach wie vor die Mammographie (Röntgen-Untersuchung) und Ultraschall-Untersuchung (Mama-Sonographie) gezeigt.

Und so sollten Sie, um Ihre persönliche Vorsorge zu optimieren, spätestens ab dem 40. Lebensjahr neben der Tastuntersuchung noch die Ultraschalluntersuchung der Brust als eine sinnvolle Ergänzung der Früherkennung hinzugezogen werden.

So bieten wir Ihnen in unserer Praxis mit der Brust-Sonographie eine moderne und schonende Untersuchungsmethode, mit der eine Feinbeurteilung der Brustdrüse erfolgen kann. Sie erlaubt damit eine wesentlich genauere Beurteilung der Brust und der Lymphknoten in der Achselhöhle und ist somit zur Frühdiagnostik von Brusterkrankungen geeignet.

So können Sie sicher sein, alles getan zu haben, was an Vorsorge möglich ist.

Die Wertigkeit dieser Methoden zueinander ist altersabhängig. Es ist auch wichtig zu wissen, dass sich diese Methoden wechselseitig ergänzen und nicht miteinander konkurrieren. Als ergänzendes Bildgebendes Verfahren kann in ausgewählten Fällen die Kernspin-Untersuchung der Brust zum Einsatz kommen.

Das Humane Papillomavirus (HPV) ist ein sehr häufiges Virus und verursacht viele Infektionen im Genitalbereich. Bestimmte Typen dieses Virus stehen in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Nach dem Brustkrebs ist Gebärmutterhalskrebs der zweithäufigste bösartige Tumor der Frau. In Deutschland erkranken jährlich 7.000 Frauen neu.

In annähernd 100 Prozent dieser Fälle ist die Infektion mit einem Humanen Papilloma Virus nachgewiesen. Damit wurde der Beweis erbracht, dass diese Viren ursächlich mit der Krebsentstehung in Zusammenhang stehen.

Seit den 70er Jahren ist eine dramatische Zunahme von genitalen HPV-Infektionen, vor allem bei jüngeren Frauen, zu beobachten.

Das Humane Papillomavirus wird sexuell übertragen.70 Prozent der Sexualpartner von HPV-infizierter Frauen sind ebenfalls infiziert und spielen eine wichtige Rolle als Infektionsquelle.

Irgendwann in Ihrem Leben kommt jede sexuell aktive Frau mit dem Virus in Kontakt. Rund 80 % aller Frauen infizieren sich damit im Laufe des Lebens.

Ein intaktes körpereigenes Immunsystem bekämpft das Virus in der Regel erfolgreich. Bei einigen Frauen wird das Virus aber nicht durch die körpereigene Abwehr beseitigt.

In Studien konnte gezeigt werden, dass Frauen, bei denen eine Infektion mit dem HPV-Virus  12 bis 18 Monte andauert, ein bis zu 300-mal höheres Risiko haben, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, als Frauen, bei denen das Virus nicht nachgewiesen werden konnte.

HPV-Impfung

Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei jungen Frauen zwischen 15 und 44 Jahren.

Auslöser des Gebärmutterhalskrebses ist in den meisten Fällen eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus. Zwar heilt die Infektion in 80% der Fälle aus, aber immerhin bei 20% der Infektionen verbleibt der Virus in der Schleimhaut und kann dort zu Entartungen, Krebsvorstufen und schließlich Krebserkrankungen führen.

Papillomviren sind weit verbreitet, und werden durch Haut- und Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr, übertragen. Spezielle Risikogruppen gibt es nicht, daher sollte jede Frau diesen Erkrankungen vorbeugen.

Bisher bestand die Vorsorge darin, den sogenannten Pap-Test (Abstrich) durchzuführen. Damit können die durch den Papillomvirus hervorgerufenen Änderungen diagnostiziert werden.

Der HPV-Test ermöglicht Nachweis oder Ausschluß einer Infektion mit dem Hoch-Risiko-Humanen-Papilloma-Viren, die heute in erster Linie für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind..

Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen humane Papillomviren. Hiermit können die häufigsten Formen der Papillomvieren (Typen 16 und 18: verantwortlich für 75% der Krebsarten des Gebärmutterhalses, Typen 6 und 11 : verantwortlich für 90% aller Genitalwarzen) bekämpft werden. Damit schützt die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen, aber auch gegen Genitalwarzen, und Krebsvorstufen der Vulva.

Da – wenn auch seltener – andere Virustypen die Erkrankungen auslösen können, muss die Krebsvorsorgeuntersuchung weiterhin erfolgen.

Den besten Schutz bietet die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Daher ist die Impfung bereits für junge Mädchen empfehlenswert. Aber auch später schützt die Impfung vor Virustypen, mit denen noch kein Kontakt bestand.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie eine derartige Impfung bzw. weitere Informationen wünschen.

Bitte beachten Sie: Die meisten Kassen übernehmen die Impfung für Mädchen und junge Frauen zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr.

Chlamydien sind Keime, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine Infektion wird häufig nicht erkannt, da sie oftmals symptomlos verläuft. So verlaufen bei 75 Prozent der Frauen die Clamydien-Infektionen ohne konkrete Symptome. Unbehandelt breitet sich die Chlamydien-Infektion aus und das Risiko einer Chlamydieninfektion bei jungen Frauen ist die Verklebung der Eileiter, die zu einer Unfruchtbarkeit führen kann.

Aus diesem Grund wird bei allen Frauen bis zu einem Alter von 24 Jahren einmalig im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein Test auf Chlamydien durchgeführt. Zu fürchten sind auch die Spätfolgen einer Infektion mit Chlamydien. Diese können dann zu Symptomen wie unspezifischen Unterbauchbeschwerden, Gelenkbeschwerden und Herzmuskelentzündungen führen. Wir empfehlen allen Frauen, unabhängig vom Alter, einen jährlichen Chlamydientest.

Der von uns verwendete NMP22 BladderChek-Test ermöglicht ein einfaches Testverfahren zur Früherkennung des Harnblasenkarzinoms.

Das Prinzip dieses Tests beruht auf der Bestimmung eines Proteins aus dem Zellkern, das ein Indikator für das Vorliegen eines Tumors der Harnblase sein kann. Dieser  Tumormarker NMP22 (= nukleäres Matrixprotein 22) ist der erste zugelassene Tumormarker für Screening und Nachsorge von Harnblasenkrebs.

Er wird durch eine Urinuntersuchung immunologisch bestimmt, so dass wir können den Test während Ihres Arztbesuches durchführen können: eine Urinprobe genügt.

Frisch gewonnerer Urin muß innerhalb von 30 Minuten verarbeitet werden, daß Ergebnis ist nach einer kurzen Wartezeit von weiteren 30 Minuten ablesbar.

Der NMP22® BladderChek-Test kann nur als Wunschleistung abgerechnet werden. Private Krankenkassen übernehmen meist die Kosten für den Test, zumindest bei Risikopatienten.